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Stadtführer Flechtingen - Störche auf der alten Brennerei Flechtingen (12)

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Störche auf der alten Brennerei Flechtingen (12)

aufgenommen in Kategorie:
Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Auf unseren Spetzewiesen gehet was - das hat ein schwarzweiß Röcklein an und brütet auf dem Schornstein der alten Brennerei. Wer kann das erraten?

Alte Brennerei

Die Flechtinger Brennerei wurde im Jahre 1901 auf Initiative von acht ortsansässigen Bauern vom Flechtinger Bauunternehmer Wilhelm Riemann errichtet. Ein Brennmeister und zwei bis drei Arbeiter brannten hier Roh-Spiritus (im Jahre 1903 zum Beispiel 50.000 l) und verarbeiteten dabei täglich ca. 75 dt Kartoffeln. Die Saison dauerte von Oktober bis März/April. 1909 wurde eine gebrauchte Kartoffelflockenanlage zur Herstellung von Trockenkartoffeln als Viehfutter eingebaut.

Nach dem zweiten Weltkrieg stand die Brennerei mehrere Jahre still. Erst ab 1954 wurde sie, inzwischen Eigentum der VdgB-BHG, wieder in Betrieb genommen. Seitdem wurde hier Getreide verarbeitet, wodurch die Saison auf 10 Monate/Jahr ausgedehnt werden konnte. 1980 übernahm die LPG Tierproduktion Flechtingen die Brennerei. Heute ist sie Eigentum der Agrargesellschaft. Bis 2001, also genau 100 Jahre nach der Gründung, wurde hier Roh-Aethanol (Roh-Spiritus) aus Getreide gebrannt.

Brennmeister Wolfgang Steege ist zwar nicht mehr in diesem Gebäude tätig, hat aber seine alten Familienrezepte mitgenommen und verfeinert. Die Familie Steege bietet in ihrem Likör- und Schokoladenhaus in Flechtingen, Neuer Weg 2, lokale Spezialiäten wie den Flechtinger Schlosskräuter und den Flechtinger Korn ebenso wie neue Geschmacksrichtungen wie Champagner-Trüffel oder Schwarze Johanna an. Auch einige alte Brennapparaturen können dort besichtigt werden. Seit 1994 befindet sich auf dem Brennerei-Schornstein eine Nestunterlage für Störche.

Störche in Flechtingen

1910 gab es auf einem Wirtschaftsgebäude der Burg einen besetzten Horst. Von 1911 bis 1939 dann kein Brutpaar im Dorf. 1940 bauten Störche ein Nest auf der Turmruine der alten Holländerwindmühle und nisteten dort in den Jahren 1941 bis 1944. 1945 wurde ein Storch abgeschossen, das Nest blieb verlassen und verfiel. Im Frühjahr 1960 nahm ein Brutpaar ein Nest auf dem alten Feuerwehrschlauchturm an, das dort für sie vorbereitet worden war. An dieser Stelle befindet sich heute das Einkaufszentrum in der Ortsmitte. Die Störche brüteten dort von 1960 bis 1986. In den meisten Jahren flogen ein oder mehrere Jungstörche aus, 1978 sogar fünf.

Von 1987 bis 1992 gab es kein Brutpaar im Dorf, nur einzelne Störche kurzzeitig. 1993 brütete ein Storchenpaar auf dem Schornstein an der Schule, konnte aber keinen Jungstorch durchbringen. Seit 1994 sind die Adebare auf der alten Brennerei daheim. In jedem Jahr wohnte hier ein Brutpaar, meistens ist auch Nachwuchs ausgeflogen (siehe Tabelle unten). Im Jahr 2013 stand der Storch im Frühjahr eine ganze Weile im Schnee. Die Flechtinger machten sich schon Sorgen. Aber siehe da, bald waren sie zu zweit, und irgendwann war auch der Schnee endlich weg. Das muntere Geklapper begann.

1994 - 4 Jungstörche
1995 - 1 Jungstorch
1996 - 2 Jungstörche
1997 - kein Jungstorch
1998 - 2 Jungstörche
1999 - 3 Junge (2 mit Sendern ausgerüstet)
2000 - 2 Jungstörche
2001 - 2 Jungstörche
2002 - 3 Jungstörche
2003 - 3 Jungstörche
2004 - 3 Jungstörche
2005 - kein Jungstorch
2006 - 3 Jungstörche
2007 - kein Jungstorch
2008 - 2 Jungstörche
2009 - 3 Jungstörche
2010 - 3 Jungstörche
2011 - 3 Jungstörche
2012 - 3 Jungstörche
2013 - 2 Jungstörche
2014 - 2 Jungstörche
2015 - 3 Jungstörche

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