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Ausgangspunkt der Entfernungsberechnung:
Stadtführer Flechtingen - Patronatskirche Flechtingen (10)

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Patronatskirche Flechtingen (10)

aufgenommen in Kategorie:
Rundgang Sehenswertes - Kirchen/Klöster

In dieser Kirche wartet auf Sie eine Original-Requisite aus der Sammlung deutscher Märchen und Sagen von Ludwig Bechstein. In der Geschichte "Tetzel und der Ritter" nimmt Barward von Schenck dem Mönch Tetzel seinen Geldkasten ab. Wir haben das gute Stück aufbewahrt. Nur das Geld ist weg ...

An einem heiteren Herbsttag des Jahres 1517 soll Barward von Schenck, Schlossherr in Flechtingen, auf dem Dorfplatz einen Ablassbrief vom Mönch Tetzel gekauft haben. Dieser bescheinigte ihm die Vergebung einer Sünde, die Barward erst noch begehen wollte. Welche Sünde das war, erfuhr Tetzel am eigenen Leib. Barward und seine Ritter raubten dem Mönch im Walbecker Forst seinen Ablasskasten und zogen damit zurück nach Flechtingen. In der Flechtinger Kirche ist der Kasten noch heute zu sehen.

Das Gotteshaus gehört zu den "offenen Kirchen" und ist meist nachmittags geöffnet. Probieren Sie einfach mal, ob sich die Tür am Kirchenschiff zum Lindenplatz hin öffnen lässt. Wenn Sie eintreten, werden Sie tatsächlich an ein Schiff erinnert. Das Tonnengewölbe der Kirchendecke sieht einem Schiffsboden sehr ähnlich. Sie befinden sich sinnbildlich im Schutz der Arche Noah.

Auf den hinteren Kirchenbänken finden Sie Bücherkisten zum Stöbern, Mitnehmen, Tauschen.

Als Patronatskirche war das Gotteshaus früher gleichzeitig Schloss- und Dorfkirche. Die Schlossbewohner betraten die Kirche durch die Turmtür und stiegen in die Patronatsloge hinauf, während die Dorfbewohner die Eingangstür am Kirchenschiff Richtung Lindenplatz benutzten. Zwischen dem unteren, dörflichen Kirchenraum und dem Turm gibt es keine Verbindungstür.

Bauern und Herrschaft waren getrennt. Die Patronatsloge öffnet sich mit Fenstern in das Kirchenschiff, die sich hochschieben lassen. Darunter befindet sich ein Wappenfries mit den Ahnen der Patronatsfamilie. Es zeigt die Jahreszahl 1592. Aus diesem Jahr stammen auch der Taufstein und die Kanzel. Sehenswert sind die Grabsteine und Epitaphe der Familie von Schenck, welche an die jahrhundertelange Patronatsherrschaft erinnern. Über der Kirchentür an der Seeseite hängt eine hölzerne Sonnenuhr, die besonders die heiteren (sonnigen) Stunden zeigt. Am Seeufer laden zwei Bänke zum Verweilen ein.

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