Stollen- und Kelleranlagen von Redwitz a.d. Rodach (7)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Die Felsenkeller von Redwitz gehören laut Aussage des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in München aufgrund ihrer Anlage, Anzahl und Art zu den schützenswerten Naturdenkmälern in Bayern. Durch bestimmte Bearbeitungsspuren an den Felswänden können manche Keller schon ins 14. Jahrhundert datiert werden.

Teil der bisher aufgenommenen Kelleranlagen von Redwitz an der Rodach.

Die in den Burgsandstein geschlagenen Kellerräume waren ursprünglich nur wenige Meter tief und aufgrund ihrer jährlich konstanten Temperatur von etwa neun Grad Celsius hervorragend zur Lagerung von Feldfrüchten geeignet. Eine Blütezeit erlebte der Felsenkellerbau im 19. Jahrhundert. Zahlreiche Keller wurden in dieser Zeit neu „gegraben“ wie es heißt oder verlängert. Treibende Kraft waren hier die Kommunbrauer und vor allem die seit der Gewerbefreiheit 1868 sich davon etablierten Brauhäuser Hanna, Gick und Gärtner. Unter deren Regie wurden lange, vielverzweigte Gänge zur Gärung und Lagerung ihres Bieres angelegt.

Die am Ende der Kellerstollen angelegten Eisräume waren zur Kühlung bzw. Reifung des untergärigen Bieres unerlässlich und wurden durch lange Schächte oberirdisch befüllt. Dazu mussten die „Eismacher“ im Winter die Eisschollen auf den Flüssen und Weihern der Umgebung brechen und zum Einwurfschacht transportieren. Hier wurde das Eis zerhackt und eingeworfen. Heute werden die Keller leider nicht mehr benutzt und sind dem Verfall preisgegeben. Wassereinbrüche, fehlende Belüftung und plombierte Abläufe haben in den letzten 20 Jahren massive Verbrüche verursacht. Lediglich die Stützmauern der Hohlgasse wurden in den 1990er Jahren saniert.

Einer der kürzesten Kelleranlagen entlang der Rodach zeigt mehrere hintereinanderliegende stabilisierende Gewölberippen.

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