Ehemaliges Höllein Haus (15)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Der einst imposante, den Marktplatz beherrschende Gebäudekomplex wurde, nachdem alle Bemühungen scheiterten es zum Rathaus umzufunktionieren, in den Jahren 2006/07 abgebrochen.

Ehemaliges Hölleinhaus

In seiner über 600-jährigen Geschichte erlebte das Gasthaus wohl so manch zünftige Kirchweih. Seine Räume beherbergten  über die Jahrhunderte neben den zahlreichen Flößern,  die hier Station machten, ebenso viele Reisende. War das Gasthaus noch Anfang des 15. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Redwitz zu Weißenbrunn, ging es noch vor 1469 auf dem Erbweg an die Herren von Redwitz zu Theißenort. Über Carl von Schaumberg zu Rauenstein gelangte die Schenkstatt im Jahre 1491 schließlich durch Kauf in den Besitz des Martin von Redwitz zu Wildenroth. Dieser formierte für seinen Sohn Berthold das nun eigenständige Rittergut Redwitz, welchem das Gasthaus dauerhaft einverleibt wurde.

Als Gastwirte lassen sich nachweisen: 1476 Hans Linhard, 1502 Hein Semmelmann, 1577 Endres Dilmann, 1696 Caspar Geuther, 1716 Peter Krebs. 1734 war der Gasthof im Besitz des Johann Heinrich Engelmann. Dieser verkaufte das Anwesen am 16.6.1746 an Hans Georg Simon. 1758 ging es wiederum durch Kauf an Gabriel Häublein. Auf ihn folgte am 8.5.1786 der Sohn Hans Gabriel Häublein. In dieser Zeit wurde der Gasthof "Beim goldenen Hirschen" genannt. Am 16.6.1825 hatte Gabriel Hanft das Gasthaus von dessen Patenonkel Hans Gabriel Häublein ererbt. Am 17.4.1834 wurde es für 4000 Gulden an den Gastwirt Georg Adam Hanna verkauft. Dessen Familie war schon seit 1796 im Besitz des Gasthauses "Zum Weißen Lamm".

Die Erben des Georg Adam Hanna verkauften den Gasthof am 14.1.1862 an den Freiherren Wilhelm Theodor von Redwitz, der diesen wiederum am 17.1.1863 an Konrad Lang veräußerte. Aus der Konkursmasse des Konrad Lang erwarb den Gasthof 1882 der Mälzereibesitzer Johann Georg Schultheiß aus Redwitz. Am 14.1.1885 verkaufte er das Anwesen an seinen Schwager Johann Engel aus Mödlitz.  Im 20. Jahrhundert  folgte der Metzger und Wirt Fritz Köhler und schließlich durch die Heirat (1932) der Tochter Johanna der Metzger August Höllein aus Untersiemau. Dieser stellte in den 1960er Jahren den Gasthofbetrieb ein.
Der Traditionsverlust für Redwitz, welcher mit dem Ende des Wirtshausbetriebes einherging, lässt sich wohl jetzt erst bemessen. Von den 11 noch in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts betriebenen Gaststätten in Redwitz haben nur drei überlebt.

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