Kohles Haus (16)

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Rundgang Sehenswertes - Bauwerke/Denkmäler

Noch in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts waren fast 25 Prozent der Redwitzer Einwohner mosaischen Glaubens. Einer von ihnen war der am 23.12.1807 in Redwitz geborene Metzger Alexander Lust. Als Sohn des wohlhabenden Viehhändlers Bonum Moises (1777 – 1855) avancierte er bald zum Hopfenhändler und errichtete im Jahre 1838 sein repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus direkt am Marktplatz.

Wohn- und Geschäftshaus des Korbhändlers Karl Kohles in den 1930er Jahren

Den Baugrund neben seinem Elternhaus hatte er bereits 1835 bzw. 1837 erworben. Nach Abbruch der Haselmann`schen Scheune entstand ein zweigeschossiges Gebäude. Alexander Lust verstarb zwei Tage vor seinem 50. Geburtstag am 21.12.1857. Die nach Bamberg verzogene Witwe Emilie Lust veräußerte das Haus am 22.5.1861 für 2500 Gulden an den Redwitzer Viehhändler Salomon Kuh (* 8.1.1818 + 17.11.1906). Später ging das Anwesen an dessen Sohn den Viehhändler Theodor Kuh (* 24.8.1859 + 14.7.1920) über.

Nach dessen Tod im Jahre 1920 übernahm die Witwe Fanny Kuh (* 10.4.1868 + 11.8.1927) das Anwesen. Nachdem die israelitische Kultusgemeinde Redwitz - zu deren letzten 10 Mitgliedern Fanny Kuh gehörte – mangels männlicher Familienvorstände 1921 aufgelöst wurde verzog auch sie zu ihrer Tochter nach Nürnberg. Noch in den 1920er Jahren wurde das Haus an die Familie Kohles veräußert in deren Besitz es noch heute ist. Die beiden in Redwitz geborenen und nach Nürnberg verzogenen Geschwister Ida (* 1891) und Frieda Kuh (*1895) wurden Opfer des Holocaust.

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