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Ehemalige Forschungsanstalt der deutschen Reichspost (20)

aufgenommen in Kategorie:
Rundgang Sehenswertes - Orte/Plätze/Strassen

Denkwürdiger Ort Nr. 29

 

1937 wurde in Berlin-Tempelhof die „Reichspostforschungsanstalt“ gegründet. um die erforderlichen Neubauten dafür zu errichten, erwarb die Reichspost für 2,4 Millionen Reichsmark den Seeberg mitsamt Hakeburg in Kleinmachnow denn das dicht bewaldete Gelände am Machnower See war hervorragend geeignet für den großzügigen und zugleich verborgenen Bau moderner Institute, die noch dazu im Geheimen arbeiten mussten.

Die Hakeburg (Denkwürdiger Ort Nr. 69) wurde nach einem aufwändigen Umbau 1938 Dienstsitz und private Residenz des Postministers Dr. Wilhelm Ohnesorge. Auf der nördlichen Seite des Seebergs ließ er von 1939 bis 1943 ein Forschungsinstitut errichtet, in das ab Mitte 1942 Arbeitsgruppen aus den bisherigen Berliner Standorten einzogen. Die ursprünglichen Baupläne des Architekten Walther Schmidt waren allerdings nach einer Intervention Albert Speers, der sich um das Ortsbild der Landhaussiedlung Kleinmachnow sorgte, stark abgespeckt worden. Zur Ausführung kamen schließlich sechs mehrgeschossige Institutsgebäude, jeweils 60 Meter lang und 12 Meter breit, mit einem halb unterirdischen Verbindungsgang. Die Marmormosaiktafeln über den Eingängen der fünf Institutsbauten, die den Krieg überstanden haben, stammen von Carl Crodel und zeigen die Elemente Luft, lebende Wesen, Wasser, Gestein und Feuer.
Südlich davon entstand ein lang gestreckter Techniktrakt mit Heizhaus, im Westen wurden drei Wohnhäuser errichtet.

1943 / 44 waren auf dem Seeberg ca. 900 Mitarbeiter tätig, die vor allem in den Bereichen Fernsehtechnik sowie Funkmesstechnik und Radar forschten und entwickelten. Auch in militärischen Bereichen waren sie aktiv, wie bei Abhörtechnik, Ver- und Entschlüsselung von Geheimcodes und Infrarot-Nachtsichtgeräte.

Nach dem Ende des Krieges 1945 wurde das Gelände enteignet und schließlich der SED übertragen. 1948 eröffnete die SED-Parteihochschule „Karl Marx“ ihre Pforten in der ehemaligen Reichspostforschungsanstalt. Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl und Walter Ulbricht weihten die „Waffenschmiede des Sozialismus“ ein. Bis zum Umzug nach Berlin 1954 durchlief die politische Elite der DDR die SED-„Universität“ auf dem Seeberg. Danach residierten dort die Zentrale Kreisparteischule und später die Sonderschule des ZK der SED „Karl Liebknecht“

Erst nach der Wende erhielt die Telekom als Nachfolgerin der Reichspost die Liegenschaft zurück. Das Ensemble aus dem „Dritten Reich“ wollte die Telekom abreißen, es wurde aber wie auch die Hakeburg rechtzeitig unter Denkmalschutz gestellt. Massive Baupläne für das Areal scheiterten am Widerstand der Gemeinde.

Seit 2001 wird Haus 2 des Ensembles bereits von der „BBIS Berlin Brandenburg International School“ für den Unterricht genutzt. 2005 erwarb die Schule schließlich die Reichspostbauten und begründete einen „Bildungscampus“ auf dem Seeberg. Nach und nach werden die alten Gebäude für schulische Zwecke saniert und umgebaut. Hinzu kamen mittlerweile auch Sportplatz- und Halle. Ergänzt wird der Bildungscampus zudem von einer Waldorfschule sowie einem Waldorfkindergarten.

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